123. O tod, wo ist dein stachel nun?

1 O tod, wo ist dein stachel nun?
Wo ist dein sieg, o hölle?
Was kan uns jetzt der teufel thun,
Wie bös er sich auch stelle?
Gott sey gedankt, der uns den sieg
So herrlich hat nach diesem krieg
Aus gnad und gunst gegeben.

2 Wie sträubte sich die alte schlang,
Als Christus mit ihr kämpfte.
Mit list und macht sie auf ihn drang,
Jedennoch er sie dämpfte.
Ob sie ihn in die fersen sticht,
So sieget sie doch darum nicht,
Der kopf ist ihr zertreten.

3 Lebendig Christus kömmt herfür,
Den feind nimmt er gefangen,
Zerbricht der höllen schloß und thür,
Trägt weg den raub mit prangen:
Nichts ist, das in dem sieges-lauf
Den starken held kann halten auf;
er ist der überwinder.

4 Des tod ein gift, der höllen pest
Ist unser heiland worden:
Wenn satan auch noch ungern läßt
Vom wüten und vom morden:
Und da er sonst nichts schaffen kan,
Nur tag und nacht uns klaget an,
So ist er doch verworfen.

5 Des Herren rechte, die behält
Den sieg und ist erhöhet:
Des Herren rechte mächtig fält,
Was ihr entgegen stehet.
Tod, teufel, höll, und alle feind
In Christo ganz gedämpfet seynd
Ihr zorn ist kraftlos worden.

6 Es war getödtet Jesus Christ,
Und sieh! er lebet wieder,
Weil nun das haupt erstanden ist
Stehn wir auch auf, die glieder.
So jemand Christi worten gläubt,
Im tod und grabe der nicht bleibt;
Er lebt, ob er gleich stirbet.

7 Wer täglich hier durch wahre reu
Mit Christo auferstehet,
Ist dort vom andern tode frey,
Derselb ihn nicht angehet:
Der tod hat ferner keine macht,
Das leben ist uns wiederbracht,
Und unvergänglich's wesen.

8 Das ist die rechte osterbeut,
Der wir theilhaftig werden:
Heil, friede und gerechtigkeit,
Im himmel und auf erden.
Hier sind wir still und warten fort,
Bis unser leib wird ähnlich dort
Christi verklärtem leibe.

9 Der alte drach, mit seine rott,
Hingegen wird zu schanden,
Erlegt ist er mit schimpf und spott,
Da Christus ist erstanden,
Des hauptes sieg der glieder ist,
Drum kan mit aller macht und list
Uns satan nicht mehr schaden.

10 O tod! wo ist dein stachel nun?
Wo ist dein sieg, o hölle?
Was kan uns jetzt der teufel thun,
Wie grausam er sich stelle?
Gott sey gedankt, der uns den sieg
So herrlich hat in diesem krieg
Aus gnad und gunst gegeben.

Text Information
First Line: O tod, wo ist dein stachel nun?
Language: German
Publication Date: 1826
Topic: Von der Auferstehung Jesu Christi; Resurrection of Jesus Christ
Notes: Mel. Es ist gewißlich an.
Tune Information
(No tune information)



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