O Gott, der du in Liebesbrunst

O Gott, der du in Liebesbrunst

Author: Johann Franck
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Representative Text

1 O Gott! der du in Liebesbrunst
ganz gegen uns entbrennest
und dich aus unerforschter Gunst
selbst unsern Vater nennest;
der du im hohen Himmel bist
und Alles siehst, was niedrig ist,
auch uns selbst hast gelehret,
wie man recht kräftig beten soll:
gieb, daß der Mund dich Eisers voll
bon ganzem Herzen ehret.

2 Laß deines hohen Namens Ruhm,
dem sich die Thronen beugen
und dem der Engel Fürstenthum
pflegt Ehre zu erzeigen,
vor dem sich Luft und Erdreich bückt
und die erschrecklich Höll erschrickt,
bei uns dreiheilig heißen.
Gieb reine Lehr und hilf dazu,
daß wir uns, großer Gott, wie du,
der Heiligkeit befleißen.

3 Bergönn uns, Herr, dein Gnadenreich
auch noch in diesem leben,
bis daß wir dermaleinst zugleich
mit dir in Freuden schweben.
Dein werther Geist, der wohn uns bei,
daß unser herz nicht irrdisch sei;
er schenk uns seine Gaben,
daß wir in dieser Wanderzeit
den Vorschmack süßer Ewigkeit
und Himmelssehnung haben.

4 Herr, was du wilst und dir gefällt,
muß auch vollender werden,
gleichwie in jener Himmelszelt,
Also bei uns auf Erden.
Hilf, daß wir dir gehorsam sein
in Lieb und Leid, in Lust und Pein.
Laß uns, wenn du betrübest,
bedenken, daß du, Herr, uns schlägst
und es also zu machen pflegst
mit denen, die du liebest.

5 Gieb uns heut unser täglich Brod
und was den Leib ernähret.
Wend ab die schwere Kriegesnoth,
die Leut und Land verheeret,
daß wir gesund in Fried und Ruh
das Kurze leben bringen zu,
gesegn all unsre Sachen.
Treib Therung ab und Pestgefahr.
Hilf, daß wir dir vertrauen gar
und dich nur lassen machen.

6 Daß unsre sündge Adamsart
durch schreckliches Verbrechen
gar oftmals ist dein widerpart,
wollst du, o Herr, nicht rächen;
gleichwie auch wir aus Herzens-grund
denselben, die durch That und Mund
uns leid anthun, vergeben.
Herr, gieb uns einen sanften Geist,
der auch denselben Guts erweist,
die uns stehn nach dem Leben.

7 Verleib auch einen Heldenmuth,
wenn wir jetzt sollen kämpfen
mit Teufeln, Welt und unserm Blut;
hilf, daß sie uns nicht dämpfen.
Sei du der rechte Mittelsmann
und nimm dich unser treulich an;
lehr unsre Arme kriegen,
daß wir behalten Oberhand
und, wenn der Feind ist übermannt,
mit großen Freuden siegen.

8 Und weil in diesem Jammerthal
nichts Gutes ist zu hoffen,
weil nichts als Elend, Müh und Qual
allhier wird angetroffen;
so steh uns in dem Unfall bei
und mach uns von demselben frei,
bis daß die Zeit wird kommen,
daß wir zu deiner Herrlichkeit
aus sterblicher Beschwerlichkeit
ganz werden aufgenommen.

9 Denn dein, Herr, ist das Reich und Thron:
wir sind die Untersaffen.
Es muß vor deiner Allmacht Kron
all andre Macht verblassen.
Ob alle Welt gleich wird vergehn,
bleibt deine Kraft doch ewig stehn;
Lob, Preis sei deinem Namen.
Weil Jesus selbst so bitten heißt,
und uns die rechte Beikunst weißt,
sind wir erhöret. Amen.


Source: Evang.-Lutherisches Gesangbuch #33

Author: Johann Franck

Johann Franck (b. Guben, Brandenburg, Germany, 1618; d. Guben, 1677) was a law student at the University of Köningsberg and practiced law during the Thirty Years' War. He held several positions in civil service, including councillor and mayor of Guben. A significant poet, second only to Paul Gerhardt in his day, Franck wrote some 110 hymns, many of which were published by his friend Johann Crüger in various editions of the Praxis Pietatis melica. All were included in the first part of Franck’s Teutsche Gedichte bestehend im geistliche Sion (1672). Bert Polman… Go to person page >

Text Information

First Line: O Gott, der du in Liebesbrunst
Author: Johann Franck
Language: German
Copyright: Public Domain

Notes

Suggested tune: AN WASSERFLUSSEn BABYLON

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Davidisches Psalter-Spiel der Kinder Zions #d713

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Erbauliche Lieder-Sammlung #311

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Evang.-Lutherisches Gesangbuch #33

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