458. Schaff in mir, Gott, ein reines herz,

1 Schaff in mir, Gott, ein reines herz,
Ein herz, das sich stets himmswärts
Aufschwinge, und von sünden frey,
Mit lust die diene ohne scheu.

2 Erneure was verblichen ist
In mir durch stans trug und list;
Bevestige den schwachen sinn,
Daß nicht der feind ihn reisse hin.

3 Dein auge hat es wohl gesehn,
Was durch herrug der lust geschehn:
Ich bin nicht werth, dein angesicht
Zu sehen; doch, Herr, zürne nicht.

4 Den Geist, das therure liebes-pfand,
Den deine gunst mir zugewandt,
Nimt nicht, wie ichs verdient, von mir,
Weil ich gesündigt hab an dir.

5 Laß aber deine gnaden-kraft,
Die fried und freude in mir schaft,
Den trost einslössen meinem geist;
Darauf dein wort mich hoffen heißt.

6 So werd ich ohne furcht und zwang,
Mit freuden richten meinen gang
Zu deiner ehr, nach deinem wort,
Und selig seyn so hier als dort.

7 Hier duld' und trag ich freylich noch
Den sünden-leib, das schwere joch;
Doch steht mein auge zu dir auf;
Du stärkst mich in dem pilgrims-lauf.

8 Ich eile fort mit schnellem flug;
Mich zieht ein jeder othemzug
Zum grab und meiner ruhe hin;
Bald wird mir tod und grab gewinn.

Text Information
First Line: Schaff in mir, Gott, ein reines herz,
Language: German
Publication Date: 1826
Topic: Von der Rechtfertigung und dem daher entstehenden Frieden; Justification and the Resulting Peace
Notes: Mel. Herr Jesu christ, wahr'r.
Tune Information
(No tune information)



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