81. Gleichwie ein Hirschlein mit Begierd

1 Gleichwie ein Hirschlein mit Begierd
schreiet nach frischem Wasser,
wenn's hin und her gejaget wird
durch wüste Berg und Straßen:
also auch meine Seel in mir
dürstet und schreit, Herr Gott nach dir,
mit sehnlichem Verlangen.

2 Ach, Herr mein Gott und Zuversicht,
wann wird's einmal geschehen,
daß ich dein gnädig Angesicht
mög schauen und ansehen?
Sieh an mein Elend, Angst und Noth,
laß mich nicht sein der Feinde Spott;
Errette meine Seele.

3 Der Feinde Trotzen kränket mich
zu Tag und Nacht im Herzen;
Gott wird mich aber lassen nicht,
mich wiederum ergötzen.
Ich will in seiner Kirch und G'mein
hingehn und lob'n den Namen sein:
das ist mein höchste Freude.

4 Was magst du denn betrUuuben dich,
mein allerliebste Seele?
Trau Gott, dem herren inniglich;
was darfst du dich selbst quälen?
Er wird dir helfen gnädiglich,
du wirst's erfinden sichtbarlich:
ich werd ihm ewig danken.

Text Information
First Line: Gleichwie ein Hirschlein mit Begierd
Author: Barthol. Helder (1635)
Language: German
Publication Date: 1872
Topic: Schöpfung und Regierung; Creation and Providence
Notes: Mel. Es ist das Heil uns.
Tune Information
(No tune information)



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